Prof. Grzimeks Tierleben

22.04.2017

Prof. Grzimeks Tierleben

Guten Abend, meine lieben Freunde zuhause an den Bildschirmen !!

Ich begrüsse Sie ganz herzlich zu einer weiteren Sendung, in der ich wie immer versuchen werde, Ihnen mit Bildern und Worten die Wunder und Absonderlichkeiten von Mutter Natur nahe zu bringen. Dazu habe ich Ihnen – wie Sie es von mir gewohnt sind – zwei Exemplare von den Geschöpfen, um die es heute geht, mit ins Studio gebracht.
Es handelt sich um einen Orang-Utan und eines der extrem seltenen Exemlare eines Tomatistaneräffchens.

Heute geht es also um die Affen, jene Spezies, die sich nur durch eine genetische Winzigkeit von uns unterscheidet, und die Experten streiten sich darüber, ob es eine Beleidigung ist, einen Menschen als Affen zu bezeichnen oder ob es nicht doch so ist, dass eine Beleidigung vorliegt, wenn man zu einem Affen „Du Mensch !“ sagt. Aber wenn Sie die Klärung dieser Frage weiter verfolgen wollen, müssen Sie den ARD-Ratgeber Recht einschalten …

Hier ist „ARD Ein Platz für Tiere“ mit Prof.Grzimek. Der Platz sowohl im Tier- als auch im Menschenreich wird immer knapper und so bleiben Konflikte nicht aus. Dabei ist der Orang-Utan, den Sie hier zu meiner Rechten sehen, ein äusserst genügsamer Zeitgenosse. Er wäre sogar mit einem Grundlebensraum von 187 m² zufrieden, denn tagsüber streift er zum Nahrungserwerb durch die Wälder. Das Wort Orang-Utan bedeutet ja auch ins Deutsche übersetzt: „Waldmensch“

Dieser Orang-Utang zu meiner Rechten ist ein sehr freundlicher und fleissiger Affe, solange er seinen Grundlebensraum, Wald und Holz, eine Säge und ein Päckchen Tabak hat, und er würde nie auf die Idee kommen, mit irgendjemand Streit anzufangen. Er gibt sogar von dem wenigen was er hat gerne etwas an die ab, die mehr als genug haben. In seiner freien Zeit liest und schreibt er gerne lustige Sachen, aber wenn man ihn über Jahre hinweg bis aufs Blut provoziert, dann hört für ihn der Spass auf und er wird zu einem furchtbaren Gegner, der es mit allen Tomatistaneräffchen dieser Erde zugleich aufnehmen kann. Seine Abneigung kann extrem hartnäckig sein, aber das gilt genauso für seine Zuneigung …

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Das putzige Kerlchen zu meiner Linken ist ein Exemplar der ganz besonderen Art und befindet sich wie alle Tomatistaneräffchen auf der Roten Liste der Staatsanwaltschaft. Die Tomatistaneräffchen sind eine Unterart der Kapuzineräffchen. Sie kommen nur in einem sehr kleinen Gebiet vor, das sich in etwa zwischen dem Hochschwarzwald und der Donauquelle befindet. Diese Region wird mittlerweile wegen dieser weltbekannten Subspezies als „Tomatistan“ bezeichnet. Ich habe Ihnen dazu mal eine Karte mitgebracht

Forscher schätzen die Population der Tomatistaneräffchen auf 5 bis zu 100 Stück. Die grosse Bandbreite ergibt sich dadurch, dass unklar ist, wer alles mit drin hängt. Ich persönlich bin der Auffassung, dass der Gemeinderat und ein Teil der Rathausbediensteten und des Wirtschaftsverbundes mit hinzu zu rechnen sind, wodurch sich ein Bestand von derzeit etwa 50 ergibt.

Meine lieben Zuseher zuhause an den Geräten,
sicher sind Sie auch schon mal am Sonntagmittag durch einen Zoo oder Tierpark spaziert und kennen die folgende Situation. Sobald man das Gehege der Kapuzineräffchen erreicht hat, strecken sich einem eklige, knochige Hände entgegen und geben erst wieder Ruhe, wenn man ein Maiskorn oder eine Erdnuss hinein gelegt hat.

Bei den nahen Verwandten der Kapuzineräffchen, den Tomatistaneräffchen, ist das auch nicht anders. Allerdings geben die sich nicht mit einem Maiskorn oder Erdnüssen zufrieden. Es müssen mindestens Tomaten sein. Sie akzeptieren aber auch Sondernutzungserlaubnisse und alles, was ihnen Privilegien und Vorteile im Affengehege verschafft …

Tomatistaneräffchen zeigen einige Verhaltensauffälligkeiten, die allen anderen Affen befremdlich vorkommen.

Wir sollten uns aber hüten, diese armen Geschöpfe zu verurteilen, ohne die Zusammenhänge zu kennen.
Wir schicken unsere Ausscheidungen erst mal durch eine Kläranlage, bevor wir sie erneut trinken. In Tomatistan werden aber sogar die Ausscheidungen anderer Spezies wie Kühe und Schweine heran gekarrt, um ein System zu betreiben, das die Stromversorgung und Beheizung des Geheges sicherstellen soll, dessen Existenz aber wohl eher darauf beruht, dass eklige knochige Hände leider niemals Ruhe geben …

Ein Grossteil der Gülle wird auf den Wiesen ausgebracht, um das Gras zum Wachsen anzutreiben, und weil es nie schnell genug gehen kann, wird dabei oft zuviel des Schlechten getan, was den Nitratgehalt des Grundwassers in astronomische Höhen treibt, bis es irgendwann geschmacklich wie chemisch egal ist, ob man Grundwasser oder die eigene Pisse trinkt …

Nun halten Tomatistaneräffchen nicht die Brunnenvergifter für Brunnenvergifter, sondern Brunnenvergifter sind für Tomatistaneräffchen diejenigen, die Tomatistaneräffchen kritisieren. So was können Tomatistaneräffchen überhaupt nicht leiden. Sofort rotten sie sich zusammen und starten ein ohrenbetäubendes Gebrüll im Gehege.

Es wird mit Bußgeldern und Strafanzeigen um sich geworfen, man liegt sich in den Haaren, und die Zoowärterin in Neustadt muss dann alle wieder mühsam auseinander pfriemeln …

Eine weitere Verhaltensanomalie von Tomatistaneräffchen besteht darin, dass sie sich an Projekte heran trauen, denen sie wegen ihrer unzureichenden geistigen und körperlichen Ausstattung nicht gewachsen sind. Das hat dazu geführt, dass Tomatistan mittlerweile mit 21 Millionen € verschuldet ist, was ein Tomatistaneräffchen aber nicht hindert, einen Reporter des „Südkurier“ oder der „Badischen Zeitung“ einzubestellen, um sich in selbstgefälliger Pose fotografieren zu lassen …

Hochmut kommt vor dem Fall, doch Mutter Natur ist nie ungerecht. Wenn sie irgendwo einen Nachteil geschaffen hat, gleicht sie ihn an anderer Stelle wieder durch einen Vorteil aus. Deshalb hat sie bei den Tomatistaneräffchen neben dem Gehirn auch das Rückgrat weggelassen, was diese bemerkenswerten Geschöpfe in die Lage versetzt, sich selber am Arsch lecken und sich selber einen blasen zu können …

So, meine lieben Freunde zuhause an den Monitoren,
meine Sendezeit neigt sich dem Ende zu. Ich hoffe, dass ich Ihnen Interessantes aus dem Reich von Mutter Natur und Vater Staat nahe bringen konnte. Schalten Sie auch zu meiner nächsten Sendung wieder ein. Ich glaube, da werde ich über Chamäleons und Wendehälse berichten müssen …

Bis dahin

Ihr Prof.Grzimek


 

Quelle :   http://www.zeit.de/2012/20/Trinkwasser-Nitratbelastung

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http://www.frankshalbwissen.de/2013/11/13/faktensammlung-biogasanlagen/

http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Themen-des-Tages-Wenn-die-Guelle-ins-Grundwasser-sickert;art742,4559127

Stellungnahme des Landesnaturschutzverband Baden-Würrtemberg zu Biogasanlagen/Nahwärme

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